Ende Januar 2023 fand die Rennrodel WM der Frauen und Herren in Oberhof statt. Auf einer Rodelbahn, die einen Höhenunterschied von beinahe 100 Meter überwindet. Der Herrenstart befindet sich auf 831,50 Meter über Normalnull und das Ziel auf 735,23 Meter. Bei den großen Wettkämpfen sind 14 Kurven zu befahren.
Ich bin bereits vor Jahren durch einen Freund zum Rodelsport gekommen, durch den ich auch einige Fahrer kennengelernt habe. Ich habe mir bereits von Beginn an Informationen zum Wettkampftag geholt. Auch habe ich mir vor und während des Weltcup´s 2017 die Bedingungen entlang der Bahn angesehen. Ihr müsst bedenken, dass ihr immer nur eine Chance habt, den gewünschten Rennrodler zu "erwischen". Maximal einmal pro Lauf.
Tipp 1: Schaut euch die Stellen an, die am spektakulärsten (Dynamik) sind. Dies sind Kurverausgänge oder Kreisel, und selbstverständlich der Start und der Zieleinlauf.
Tipp 2: Sucht euch vorher die Rodlerin/Rodler aus, die ihr fotografieren wollt. Planlos irgend einen Rennrodler zu fotografieren der gerade vorbeikommt bringt Unruhe und schlechte Bilder.
Tipp 3: Achtet auf die Durchsagen des Stadionsprechers. Er sagt an, wer als nächster am Start ist. Machmal gibt es gute Infos zum Rodler.
Tipp 4: Wenn ihr einen guten Standort gefunden habt, harrt dort einige Zeit aus, bis alle deine gewählter Rodlerinen/Rodler vorbei gekommen sind. Beim ständigen wechseln des Standortes verliert ihr zu viel Zeit und seit nicht gut vorbereitet für die nächte Aufnahme. Ihr verpasst dann euren Favoriten.
Tipp 5: Leider knipsen andere Leute vor eurer Nase rum. Sie versprerren euch die Sicht. Dies ist sehr ärgerlich. Sucht euch daher vorzeitig einen guten Platz und verteidigt ihn. Gerade im entscheidenden Lauf am Ziel wollen Profifotografen den besten Platz ergattern. Aber ihr könnt diese kurz ansprechen, bzw. euch mit ihnen abstimmen. Bisher bin ich immer mit ihnen gut ausgekommen.
Trotz des großen Andrangs am Ziel hatte ich eine perfekte Position, um von Julia wunderschöne und emotionalle Aufnahmen zu machen.
Die Aufnahmen wurden im knien gemacht, während die Porfis hinter mir standen.
Ich hatte das große Glück Julia im Sommer 2021 persönlich kennen zu lernen und gratuliere an dieser Stelle nochmal recht herzlich zur Vize-Weltmeisterschaft 2023.
Bei Aufnahmen am Start besteht immer die Problematik, dass der Blick nach oben oft versperrt wird. Entweder ist die Knate zur Bahn zu hoch, oder ihr könnt mit den Füßen keinen Halt finden, oder eine Werbung steht im Blickfeld.
Wichtig ist daher immer die Begehung vor Ort. Schaut euch eure Standorte vorher gut an.
Es ist schon klar, dass jeder seine Fotos machen will. Leider nicht gut für das eigene Foto. Ihr müsst euch daher im Klaren sein, dass dies jederzeit passieren kann. Habt also eimmer einen Blick auf eure "Nachbarn".
Für die Aufnahme am Start wähle ich grundsätzlich eine Brennweite im Telebereich von 100-400 mm. Der Einblick in den Startbereich ist nicht immer gleich. Mal näher, mal weiter. Selbstverständlich ist eine sehr kurze Belichtungszeit notwendig, um sämtliche Unschärfen zu vermeiden.
Tipp: Lasst Luft um den Rennrodler. Sie fahren euch schneller aus dem Bild, als ihr euch das vorstellen könnt.
Ich habe grundsätzlich mindestens zwei Kameras dabei. Ich möchte während des Wettkampfes nach Möglichkeit keine Objektive wechsel.
Grund:
Schnee in der Kamera ist unangenehm. Jeder Objektivwechsel birgt die Gefahr, dass die hintere Linse im Objektiv, oder der Sensor verschmutzen. Die Reinigung dauert zu lange.
Beachtet auch, dass bei Temperaturen unter 0 Grad Probleme mit Schnee in der Kamera noch problematischer wird (sehr kalte Finger).
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